Die Zauberschule Hogwarts
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Marylou in Hogwarts

Die Hogwartsgeschichte von Marylou

Marylou war 5 Jahre alt, als sie merkte, dass sie anders war. Wie anders? Nun ja, alle in ihrer Familie waren magisch. Vater Zauberer - Mutter Hexe , und eben die ganze Familie war magisch. Und alle waren natürlich fest davon überzeugt, dass auch Marylou - die jüngste Tochter der Familie Enerby (es gab noch drei weitere Töchter, alles Hexen) eine Hexe war. Und doch war es mit ihr anders..

Die Enerbys wohnten in einer Gegend, in der fast nur Muggel lebten. Sie hatten sich über die Jahre gut angepaßt, trugen Muggelkleidung, wenn sie aus dem Haus gingen; hatten regen Kontakt zu ihren Muggelnachbarn, und ihre magischen Gebrauchsgegenstände ( Zauberuhren, selbstumrührende Kessel, Zusammenfaltbare Waschmachinen für Reisen usw.) hatte Mr. Enerby sehr wirkungsvoll mit allerlei Tarnzaubern belegt, sodass sie für Muggel völlig harmlos erschienen. So ergab es sich also, dass Marylous Freundinnen fast alle Muggel waren und sie verstand sich prächtig mit ihnen. Marylou lebte eigentlich viel mehr in der Muggelwelt als in derZaubererwelt, wie es sich ja eigentlich für sie gehört hätte. Und sie bemerkte schnell, dass sie anders war als ihre Muggellfreunde. Nur das Schlimme daran war, dass sie das eigentlich gar nicht sein wollte. Sie wollte normal sein. Sie wollte eine Mutter, die ein Pflaster auf ihre aufgeschlagenen Knie klebte und keinen Heilungszauber darüber aussprach. Sie wollte einen Vater, der sie in die Luft warf und auffing, wenn er von der Arbeit kam und nicht den Zauberstab schwang und ein Holunderbusch erledigte das für ihn. Und sie wollte Geschwister, die Hüpfekästchen mit ihr spielten und nicht Besenrennen und Wettentgnomen. Und so zog es Marylou, die wohl durchaus eine Hexe war -da war sie ganz sicher, sie konnte Gegenstände mit der Kraft ihrer Gedanken wackeln lassen und wenn sie wütend war sogar umfallen- so zog es sie doch immer mehr in die Muggelwelt. Als sie in die Schule kam (eine normale Muggelschule, es ließ sich halt nicht anders einrichten) war sie überglücklich unter ganz normalen Kindern zu sein. Doch was würde sein, wenn sie älter wurde? Was, wenn sie auf die höheren Schulen wechseln würden? Sie würde auf eine Zauberschule gehen und natürlich würde keine von ihren Freundinnen dort aufgenommen werden. Darüber machte sie sich viele unglückliche  Gedanken und eines Tages faßte sie einen folgenschweren Entschluß: Sie beschloß ihrer Familie weißzumachen, sie wäre ein Squib!!!

Nun das war nicht leicht, aber sie arbeitete schwer daran. Sie paßte höllisch auf, keine Gegenstände zu bewegen und tat so, als könne sie die einfachsten Zaubergegenstände nicht benutzen. Kleinkinderzaubereien wie Malzaubern oder Puzzlezusammensetz-Zauber benutzte sie fast nie und wenn, tat sie es so falsch, dass ihren Eltern langsam aber sicher der Verdacht kam, sie könnte ein Squib sein. Natürlich war die Aufregung in der Familie groß aber Marylou hielt durch und spielte ihre Rolle so hervorragend, dass bald alle überzeugt waren: Der Jüngste Sproß der Familie Enerby war ein Squib! Und dann kam eines Tages die Eule aus Hogwarts....

 

Marylou kam gerade aus dem Garten, als sie zufällig ihre Eltern in der Küche laut diskutieren hörte. Sie konnte nicht anders, sie blieb stehen und lauschte.

„Mein Gott , Justin, sie stand halt in der Kartei weil alle ihre Schwestern auch in Hogwarts sind, es ist halt ein Versehen. Woher sollen die auch wissen, dass sie ein Squib ist. Schließlich sind wir eine der ältesten Zauberfamilien.“ beruhigte die Mutter ihren aufgebrachten Vater.

„Aber ein Mann wie Albus Dumbledore und mit seiner Erfahrung, wie kann ihm ein solcher Fehler unterlaufen. Stell dir vor, Marylou hätte die Eule empfangen. Kannst du dir nicht denken, wie gekränkt sie gewesen wäre? Sie  soll nach Hogwarts und dann ? Oh Entschuldigung, du bist ja ein Squib tja, da kann man nichts machen.“rief ihr Vater wütend aus. „So eine Enttäuschung ist ihr Gott sei Dank gerade noch erspart geblieben.“

„Du hast ja Recht“, pflichtete Dana Enerby ihm nun bei. „aber sie hat ja die Eule überhaupt nicht gesehen. Wir schicken Dumbledore eine Nachricht und erklären ihm alles. Damit ist der Fall aus der Welt. Sie geht weiter auf die Muggelschulen und die ganze Aufregung ist vergessen. Sie muß halt..“ Marylou hörte , dass ihre Mutter abbrach und ein leises Schluchzen kam aus der Küche. Dana Enerby schneuzte sich geräuschvoll die Nase in ein Schneckweg`s einzigartige Schneuztücher (Reinigen sich automatisch und halten ein Leben lang).

„Ich denke,“ begann sie wieder , „sie ist ganz glücklich auf ihre eigene Art.“ Wenn sie gewußt hätte, wie Recht sie damit hatte. Marylou hätte Purzelbäume schlagen können vor Glück. Es hatte geklappt. Ihr Plan hatte funktioniert, sie würde weiter auf die Muggelschule gehen und bei ihren Freundinnen bleiben. Doch leider hatte sie damit nicht ganz Recht. Denn kaum zwei Tage später trübte sich ihre Welt. Und zwar war der Anlaß eine weitere Eule aus Hogwarts. Doch diese war diesmal nicht an sie  gerichtet , sondern an ihre Eltern. Und wieder wollte es der Zufall, dass Marylou davon erfuhr. Ihre Schwester Jane flüsterte es abends im Bett Clara -ihrer anderenSchwester- zu.

„Hast du gehört, was Dad zu Mum gesagt hat?“ flüsterte sie aufgeregt als sie glaubten ,Marylou schliefe fest. „Dumbledore und Prof. McGonagall wollen morgen hierher apparieren. Stell dir vor, es geht um Marylou.“

„Gott sei Dank“ entgegnete Clara erleichtert. „Ich dachte schon, es wäre wegen meiner letzten ZAG- Prüfung als ich sie davon sprechen hörte. Mann, bin ich erleichtert, ich dachte schon ,ich hätte die Prüfung vermasselt.“

„ Du Depp!“ schimpfte Jane. „Deswegen würden die doch nicht hierherkommen. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, wieso die persönlich herkommen und auch noch zu zweit. Ich meine, versteh mich nicht falsch ,ich hab Marylou total lieb, aber-sie ist ein Squib. Sie kann doch gar nicht nach Hogwarts.“

„Ja aber was wollen Dumbledore und Prof. McGonagall dann hier?“überlegte Clara laut.

„Wenn ich das wüßte..“ murmelte Jane schläfrig und das Gespräch der Mädchen verstummte. Marylou aber schlief nicht ein. Sie war plötzlich voller Angst. Dumbledore und McGonagall würden herkommen- wegen ihr! Was sollte das bloß werden....

 Der nächste Morgen begann für die Familie Enerby ganz normal. Aber Marylou wußte wer kommen würde, und deshalb war sie so aufgeregt, dass sie am Frühstückstisch ihren Kakao umstieß. Ihre Mutter winkte mit dem Zauberstab und schon kam ein Wischtuch angeflogen, welches den Schaden sofort beseitigte. Seltsamerweise blieb die erwartete Rüge aus und so merkte Marylou, daß auch ihre Mutter aufgeregt war. Nach dem Frühstück faltete der Vater den Tagespropheten zusammen und sagte in bestimmten Ton: „Ihr fahrt heute morgen zu Tante Ernestine“ und als Clara zu maulen anfing, traf sie nur ein strenger Blick des Vaters und schon schwieg sie. Wenn der Vater so schaute, war mit ihm nicht gut Kirschen essen und man hielt sich besser zurück. Das wußten alle Kinder der Enerbys und so sagte auch keiner mehr einen Ton als die Mutter zum Kamin ging um das Flohpulver vorzubereiten.

„Und Jane“, predigte die Mutter zum hundertsten Mal. „Paß auf Marylou auf, du weißt, dass sie nie richtig aussteigen kann.“

„Jajaaa..“ antwortete sie lässig. „Ich weiß, sie kann ja nicht weil sie ein..“

„JANE!!“ donnerte der Vater und alle zuckten zusammen. „Ich denke, ihr solltet jetzt gehen.“ Und ohne den leisesten Widerspruch machten sich die Geschwister auf den Weg.

„Mensch, Audrey hat´s gut.“ ächzte Jane als sie bei Tante Ernestine aus dem Kamin stieg. „ Die brauch sich nicht mehr so von Dad anschreien zu lassen. Sie ist Erwachsen und hat ihre eigene Wohnung. Mann, wäre ich doch auch schon achtzehn... Oh Hallo Tante Ernestine“ brachte sie hervor und zwang sich zu einem Lächeln.

Die Mädchen verbrachten den Vormittag mit Tante Ernestine, die wie immer versuchte, sie für Zauberstricken zu begeistern. Nur Marylou gab sie gewöhnliche Nadeln . „Damit du auch was sinnvolles zu tun hast“ meinte sie, und ließ Marylou damit mal wieder spüren, wie enttäuscht sie von ihr war. Aber Marylou war das völlig egal. Sie war in Gedanken sowieso zu Hause, und sie machte sich die größten Sorgen. Was war, wenn ihr ganzer Schwindel aufgeflogen war? Nicht auszudenken!! Ihre Eltern würden außer sich sein. Und je weiter die Zauberuhr hüpfte( Sie hatte keine Zeiger sondern hüpfte nur im Zimmer der Tante hin und her, so das nur Tante Ernstine wußte, wie spät es war), um so elender ging es ihr. Schließlich war es wohl Mittag,  denn die Zauberuhr hüpfte Tante Ernestine genau auf den kleinen Zeh („ Au verflixtes Biest“) und dann meinte sie, es wäre wohl an der Zeit zu gehen.

Die drei Mädchen verabschiedeten sich und machten sich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen sahen die Geschwister sich gleich ihren Eltern gegenüberstehen, und alle drei wußten, dass etwas ziemlich schlimmes geschehen sein mußte. Der Vater kochte vor Wut.

„Jane, Clara, ihr geht sofort auf euer Zimmer. Mutter hat euch Essen dorthin gestellt. und du..“ er blickte zornig auf Marylou. „Mir dir haben wir ein Wörtchen zu reden!“

Jane und Clara verließen fluchtartig den Raum und die Mutter drückte Marylou ziemlich unsanft in einen Sessel. Justin Enerby baute sich in seiner ganzen Größe vor seiner Tochter auf. Das war eigentlich gar nicht nötig, denn Marylou war ohnehin schon auf ein Häufchen Elend zusammengeschrumpft.

„Weißt du, wer heute Morgen hier war?“ fragte er ,doch Marylou hielt es für ratsam ihn lieber nicht zu unterbrechen. „Es waren Prof. Dumbledore und Prof. McGonagall aus Hogwarts. Und weißt du , was sie hier wollten?“ Wieder entschied Marylou sich zu schweigen, doch sie wagte sich , vorsichtig den Kopf zu schütteln.

„Sie haben gesagt, dass..“ er holte tief Luft und die Mutter mußte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legen bevor er weiter sprechen konnte. „Sie haben gesagt, daß du gar kein Squib bist!!! Du bist eine Hexe! Eine ganz normale HEXE! Ich muß mir von fremden Leuten sagen lasse, dass meine eigene Tochter mich jahrelang an der Nase herumgeführt hat!! ‚Mein lieber Mr. Enerby. ich muß ihnen mitteilen, dass ihre Tochter einen etwas eigenwilligen Weg gewählt hat ,ihnen zu zeigen, dass sie nicht nach Hogwarts will. Sie hat ihnen all die Jahre nur vorgespielt ein Squib zu sein. Vermutlich,weil sie nicht von ihren Muggelfreunden getrennt werden will.‘ Ich frage:‘Wie bitte. Wie kommen sie darauf?‘ und Prof. McGonagall antwortet:‘ Wir beobachten ihre Tochter schon eine ganze Weile ,Mr. Enerby. Sie ist eindeutig eine Hexe. Aber ich muß zugeben ,dass sie sehr viel Mühe dafür verwendet hat, dies zu verbergen.‘ Kannst du dir vorstellen, wie deine Mutter und ich und da gefühlt haben?? Fremde Leute kennen unsere Tochter besser als wir. Sie beobachten dich! Sie haben gesagt, so ein Fall sei ihnen noch nie untergekommen. Eine Hexe, die keine sein will! Ich kann dir gar nicht sagen , wie wütend ich auf dich bin!“

Die letzten Sätze hatte der Vater so laut geschrien, das Marylou mit tränenden Augen noch tiefer in den Sessel gerutscht war. Sie war erschrocken, wie gut Albus Dumbledore sie durchschaut hatte. Nun endlich sprach auch die Mutter und obwohl auch sie sehr ärgerlich war, glaubte Marylou zu spüren , das bei der Mutter die Enttäuschung  dem Ärger weit überlegen war.

„Kind. Warum hast du nie mit uns darüber gesprochen? Dein Vater und ich , wir hätten dir bestimmt zugehört. Hast du denn so wenig Vertrauen zu uns? Wie konntest du uns nur die ganze Zeit belügen?“

Die letzten Worte der Mutter trafen Marylou bis ins Mark und sie schämte sich so sehr, dass sie wieder zu weinen anfing. „ Ich,... ich.. ich wollte doch nur..“ weiter kam sie nicht denn der Vater donnerte ihr ins Wort:“Was denn ??? WAS ?“

Wieder verstummte Marylou.

„Du gehst jetzt auf dein Zimmer und vor Morgen früh will ich dich nicht mehr sehen! Deine Mutter und ich müssen noch darüber reden, welche Strafe du bekommst.“ Damit war für den Vater das Gespräch beendet. Marylou ging aus dem Zimmer und blieb vor der Tür stehen um zu lauschen. Das war zu wichtig, sie mußte einfach erfahren, was die Eltern entscheiden würden.

„Du warst zu hart zu ihr.“ begann die Mutter leise zu sprechen.

„Auf keinen Fall“ entgegnete der Vater immer noch aufgebracht. „ uns so die ganzen Jahre zu hintergehen. Ich würde ihr am liebsten Stubenarrest geben bis sie 27 ist.“

Da entfuhr der Mutter ein kleines Lachen.

„ Ja,lach du nur..“murmelte der Vater.

„Aber bedenk doch , was Prof.Dumbledore gesagt hat. Wir sollen ihr keine allzu großen Vorwürfe machen , und ich finde er hat Recht. Uns trifft auch etwas Schuld. Wir haben uns vielleicht nicht genug um sie gekümmert. Jedenfalls müssen wir entscheiden ,was nun werden soll.“

„Ich denke..“ begann der Vater „uns bleibt nicht viel übrig. Prof. McGonagall hat Recht. Sie muß auf jeden Fall auf eine Zauberschule damit sie ihre magischen Fähigkeiten kontrollieren lernt. Und ich denke, bei Dumbledore ist sie am Besten aufgehoben.“

„Ich glaub‘ auch“ ,meinte die Mutter“und Prof. McGonanagall hat ja versprochen ein besonderes Auge auf sie zu werfen.“

„Nun gut ich denke, das ist beschlossene Sache. Und wie soll ihre Strafe...“ Den letzten Satz hörte Sie nicht mehr. Sie war bei den Worten “Beschlossene Sache“ von der Tür gewichen und rannte in ihr Zimmer. Sie gab sich keine Mühe, die Tür leise zu schließen und warf sich auf ihr Bett. Sie schluchzte hemmungslos. Alles umsonst, die ganzen Jahre alles umsonst, sie würde nun doch nach Hogwarts gehen und ihre Freundinnen verlieren. Der Kummer schien sie zu überwältigen, da spürte sie die tröstenden Hände ihrer Schwestern auf ihrer Schulter. Und unter ständigem Schluchzen erzählte sie ihnen alles...

„Mann, das ist ein Hammer!“ staunte Jane als sie geendet hatte .

„Wow!“ brachte Clara nur hervor. „Ich fall um. Du hast vielleicht Nerven.“ Aber beide Schwestern hielten zu ihr und so hatte sie in den letzten Ferienwochen wenigsten zwei verbündete, die ihr beistanden.

Denn die restlichen Ferien waren für Marylou kein Zuckerschlecken. Am nächsten Morgen teilten die Eltern ihr ihren Beschluß mit und kein Bitten und Betteln konnte sie umstimmen.

„Hör zu“, versuchte die Mutter ihr versöhnlich zu erklären, „Hogwarts ist wirklich die beste Schule für dich. Du bist dort in guter Obhut. Und deine Freundinnen kannst du doch in den Ferien sehen.“

„In diesen jedenfalls nicht mehr“ sprach der Vater dazwischen, „ Du hast den Rest der Ferien Hausarrest und wirst deiner Mutter bei den Hausarbeiten helfen.“

Marylou wagte keinen Widerspruch.

„Mum ,Dad, „ begann sie zaghaft, „ich,ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir so leid, dass ich euch angelogen habe. Ich war so sicher, dass ich nicht auf eine Muggelschule gehen dürfte, dass ich... ich wußte mir einfach nicht anders zu helfen.“

Eine Zeit lang sagte keiner ein Wort.

Dann endlich sagte der Vater: „Nun gut. Du hast deinen Fehler eingesehen und dich entschuldigt. Wir wollen uns den Rest der Ferien nicht auch noch böse sein. Deine Strafe wirst du allerdings ableisten.“

„Natürlich ..“ stammelte sie und endlich umarmte sie ihr Vater und sie fühlte sich sofort wie von einer schweren Last befreit.

„Mum..“ schluchzte sie und schon lag sie auch ihrer Mutter im Arm.....

So gingen die letzten Ferienwochen vorbei, und sie konnte es nicht fassen als sie schon ihre Koffer für Hogwarts packen  mußte. All die Sachen, die sie in der Winkelgasse gekauft hatten, wurden noch hinein gequetscht und am nächst morgen stand sie schon auf dem Bahngleis 9 ¾  , wo sie den Hogwarts - Express  zum ersten Mal sah. Ihre Schwestern hatten ihr ja schon viel davon erzählt, aber in Echt sah er schon ziemlich toll aus , wie sie zugeben mußte.

„Alles einsteigen...“ rief eine magisch verstärkte Stimme über den Bahnsteig und Marylou wandte sich ein letztes Mal ihren Eltern zu.

„Tschüß Mum und Dad. Bis zu den Weihnachtsferien“ murmelte sie. Ihre Eltern umarmten sie und ihre Schwestern und mit einer Menge Ermahnungen und guten Ratschlägen beladen, suchten sie sich einen Platz in einem leeren Abteil.

Die ganze Fahrt über schauten ständig Mädchen herein, die offensichtlich Freundinnen von Jane und Clara waren. Als Marylou auf den Gang hinaus ging , um bei einer Hexe Süssigkeiten zu kaufen, hörte sie die Mädchen im Abteil tuscheln.

„Wie ? Deine Schwester? Du hast doch immer gesagt,sie wäre ein Squib...“

‚Flüstert ihr nur‘ dachte Marylou. ‚Vielleicht bleib ich ohnehin nicht lange..‘

In ihren Gedanken malte sie sich schon aus, was sie anstellen mußte, um aus Hogwarts raus zufliegen. Aber gleichzeitig wußte sie, dass das Unsinn war. Denn erstens würde Dumbledore sie wahrscheinlich wieder genauso leicht durchschauen,wie bei ihrer Squib-Geschichte und zweitens würde sie ihre Eltern nicht noch einmal so enttäuschen wollen. So blieb ihr nichts übrig ,als abzuwarten, was auf sie zukommen würde.

Nach der langen Fahrt im Zug und der Bootsfahrt über den Teich von Hogwarts wurde Marylou langsam mulmig zumute. Gleich würde sie Prof. McGonagall und Prof.Dumbledore kennenlernen. Die beiden Menschen, die ihr Leben so verändert hatten und die sie auch noch ziemlich genau kannten. Aber was wußte sie von ihnen. Nur das, was ihre Schwestern ihr erzählt hatten:

„Dumbledore ist in Ordnung, wirklich. Mit dem kannst du  Hippogreife stehlen... und Prof. McGonagall ist total streng. Versuch bloß nicht, ihr irgendeinen Niffler aufzubinden. Die merkt alles..“

Mit solchen Gedanken betrat sie nun das Schloß, und hatte sie sich das nur eingebildet oder ruhte Prof.McGonagall’s Blick besonders lange auf ihr als sie die Neuen begrüßte?? Die Lehrerin führte sie in Die große Halle und sie mußten sich in einer Reihe aufstellen.

„Ihr werdet nun Euren Häusern zugeteilt.“ begann Prof. McGonagall . „Dazu setzt ihr euch auf den Stuhl und zieht nacheinander diesen Hut auf.“

 Natürlich kannte Marylou den Sprechenden Hut, der nun laut sein Lied sang.

Als sie aufgerufen wurde und den Hut aufsetzte murmelte dieser: „Da sehe ich einen Gewissen Hang, Regeln zu durchbrechen...du hast deinen eigenen Kopf.... gut für Slytherin..aber keine List und Tücke...nein ... Du hängst sehr an deinen alten Freunden ..... Treue ja ,,..dann gehst du am Besten nach  .... HUFFLEPUFF!“

Sofort als der Hut den Namen laut ausgesprochen hatte, wurde am Hufflepuff-Tisch höflich Beifall geklatscht. Sie wollte schon aufstehen und zu ihrem Tisch gehen, da stoppte sie Prof.McGonagall.

„Warte, Marylou.“ sagte sie schroff und ging mit ihr im Schlepptau zum Tisch von Prof.Dumbledore. Erst jetzt sah Marylou ihn richtig an und ihr schien, als lächle er ihr ein wenig schelmisch zu.

„Albus“, flüsterte Prof.McGonagall zu Dumbledore „Ich dachte, es wäre klar, dass sie zu mir kommt..“

„ Minerva, ich habe mit dem Hut gesprochen, aber er hat gesagt, er handelt nach höherem Ermessen . Er kann sich nicht gegen die großen Vier von Hogwarts entscheiden. Wir können nichts machen. Aber wir werden gleich mit Prof. Sprout reden. Laß uns erst die Feier zu Ende bringen. Ich brauche unbedingt was zu Essen.“

Prof. McGonagall schaute skeptisch aber sie brachte Marylou an den Hufflepuff-Tisch.

Nach dem Essen sagte sie zu den Neuen: „Ihr geht jetzt mit Euren Vertrauensschülern in eure Häuser. Ich wünsche euch eine gute erste Nacht in Hogwarts!“

Die Schüler gingen, aber als Marylou an ihr vorbei tauchen wollte hielt Prof. McGonagall sie zurück.

„Du kommst mit mir.“sagte sie knapp. Sie gingen verwirrende Gänge entlang und kamen schließlich in das Büro der Lehrerin. Kaum hatten sie sich gesetzt, traten nach kurzem Klopfen Prof. Dumbledore und eine Ältere Hexe ein, die sich als Prof.Sprout vorstellte.

„Wir sind hier, um ein paar Kleinigkeiten zu besprechen.“ begann Prof.Dumbledore.

 „Minerva, Prof.Sprout ist im Bilde über die Situation. Ich denke, wir sollten uns nun unserer kleinen Schülerin widmen.“ Der Professor lächelte Marylou freundlich an.

„Hör zu, Marylou“ begann Prof. McGonagall. „Wir kennen deine Geschichte ziemlich gut und obwohl ich deine Taten nicht gutheißen kann..“

„Minerva...“unterbrach Dumbledore sie gutmütig.

„Na schön“ fuhr sie fort. „Du stehst jetzt in unserer Obhut und du kannst dich anProf.Sprout jederzeit wenden. Sie ist deine Hauslehrerin. Aber auch ich werde ein wachsames Auge auf dich werfen. Ich weiß nicht, was dich bewogen hat, so zu handeln ,aber ich bin fest entschlossen eine zweite Tat wie diese unter allen Umständen zu vermeiden. Du brauchst also gar nicht erst zu versuchen, durch irgendwelche Dummheiten von der Schule zu fliegen.“

Marylou zuckte zusammen und gab Lehrerin damit unwillentlich den besten Hinweis, wie gut sie ihre neue Schülerin durchschaut hatte.

„Nun ich habe gehört ,“ brachte sich Prof.Sprout ein, „ wie sehr du an deinen Freundinnen hängst. Bei uns in Hufflepuff wird sehr viel Wert auf Freundschaft und Kameradschaft gelegt. Du wirst hier sicher schnell neue Freunde finden. Und , was deine alten Freundinnen angeht.... laß dir eins gesagt sein: Wahre Freundschaften überstehen auch weite Entfernungen und längere Trennungen. Willst du dir das merken?“

Marylou zögerte nur einen Augenblick lang, dann schaute sie ihre neuen Professoren an und sagte :

„Das mache ich bestimmt.“ Und das meinte sie auch so.

„So nun aber Marsch ins Bett“ bestimmte Prof.McGonagall. „Das war ein langer Tag und Morgen ist dein erster Unterricht bei mir. Da willst du doch putzmunter sein, oder?“ und ohne eine Antwort abzuwarten schob sie Marylou aus dem Zimmer , die sich keine ¼ Stunde Später todmüde in ihr Bett fallen ließ. Ihre neue Zeit in Hogwarts hatte begonnen.  Was alles noch kommen würde, davon wagte sie jetzt noch nicht mal zu träumen......

 

Open End

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