Hogwartstag 4
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Wie alles begann

von Krümel aus Gryffindor

Hallo, ich heiße Krümel (na ja, nicht wirklich, aber alle nennen mich so, weil ich halt nicht besonders groß bin), und wie so viele andere Hogwartsschüler werde ich wohl nie vergessen, wie es war, als ich zum ersten Mal nach Hogwarts kam. Aber ich glaube, ich muss viel früher beginnen. Denn eigentlich fing alles schon an dem Tag an, als meine Mutter beim Durchsehen unserer Post hektische Flecken bekam.

Damit ihr versteht, was ich meine, muss ich euch wohl noch einiges zu meiner Familie sagen. Mein Vater ist ein richtiger Muggel, aber dieses Wort mag er gar nicht hören, da ist er nämlich ein wenig empfindlich. Meine Mutter jedoch stammt aus einer alten Familie von Zauberern, deren Stammbaum sich über einige hundert Jahre zurückverfolgen lässt. Doch aus Liebe zu meinem Vater versucht sie wie die Muggel zu leben, was ihr verständlicherweise nicht immer leicht fällt und auch so einigen Ärger mit ihrer eigenen Familie eingebracht hat. Aber das würde jetzt doch etwas zu sehr abschweifen, auch wenn mir dazu bestimmt Dutzende von lustigen Geschichten einfallen. Na ja, vielleicht ein anderes Mal. Auf jeden Fall haben sie immer versucht meine Geschwister und mich so zu erziehen, wie es bei Muggeln üblich ist. Meinem Vater war es lieber so, und meine Mutter hat das immer akzeptiert. Bis zu jenem Tag.

Zwar habe ich noch eine ältere Schwester, aber sie scheint nicht zaubern zu können. Sie kommt halt ganz nach dem Papa. Und so war der Brief etwas ganz Besonderes. Als ich aus der Schule kam, merkte ich gleich, dass etwas passiert sein musste. Aber meine Mutter wollte mir nichts erzählen. "Ich muss erst mit Papa darüber reden. Vielleicht kann ich dir dann mehr erzählen." Das war ihr einziger Kommentar dazu. Als der Herr des Hauses dann endlich von der Arbeit kam,  zogen sich die beiden auch gleich in sein Arbeitszimmer zurück. "Violetta!" Hörte ich nur. "Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Aber was denn bloß? Ich verstand überhaupt nichts. Und dann kam natürlich auch schon mein kleiner Bruder und zog mich von der Tür weg. "Du, das darf man nicht." Warum muss diese kleine Nervensäge auch immer im unpassendsten Moment erscheinen? Irgendwie ging die Zeit des Wartens dann doch vorbei, und schließlich nahm mich meine Mutter mit ins Turmzimmer. Das allein war schon etwas ganz Besonderes. Denn dieses Zimmer, von uns Kindern früher auch "Zauberzimmer" genannt, durften wir sonst so gut wie nie betreten. Aber was dann kam, verschlug mir fast die Sprache.

"Krümel," fing meine Mutter an. "Du weißt ja, dass ich zaubern kann. Das man das aber nicht laut sagen sollte, weil die Muggel das nicht verstehen würden. Wie es aussieht, bist du auch eine kleine Hexe." Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. "Aber, ich habe davon doch noch gar nichts gemerkt. Ich meine, manchmal passieren schon komische Dinge, aber das kann doch auch Zufall sein. Und ich habe schon oft gedacht, dass es toll wäre ein wenig zaubern zu können, so in gewissen Situationen." Meine Mutter musste ein wenig lächeln. "Ich weiß genau was du meinst. Zwar bin ich unter lauter Zauberern groß geworden. Und es war für uns eigentlich auch selbstverständlich, dass wir auf eine Schule wie Hogwarts gehen würden. Aber ich hatte als Kind immer Angst, die einzige zu sein, die nicht zaubern kann. Das war für mich eine schreckliche Vorstellung. Und als der Brief aus Hogwarts kam, dachte ich, dass es ein Fehler sei, weil ich doch kaum zaubern könne. Aber das Wichtigste lernt man dort. Deshalb geht man ja schließlich zur Schule. Nun ist also für dich die Zeit gekommen, nach Hogwarts zu gehen, um eine gute Hexe zu werden." So saßen wir noch lange zusammen, und da ich immer noch nicht so recht wusste, was geschah, erzählte meine Mutter mir von Hogwarts und ihrer Schulzeit, von der Winkelgasse und den ganzen anderen Dingen, von denen ich zwar teilweise schon gehört hatte, die aber dennoch irgendwie fremd für mich waren. Für manche von euch mag es vielleicht sonderbar klingen. Aber ich war zu diesem Zeitpunkt noch nie in der Winkelgasse gewesen. Meine Mutter hatte immer gemeint, es sei besser, uns Kindern so wenig wie möglich über die Welt der Zauberer zu erzählen, damit wir, falls sich herausstellen sollte, dass wir nicht zaubern können, uns in der Welt der Muggel zurechtfinden könnten. Aber nun ist ja alles ganz anders.

Einige Tage später unternahm ich die bis dahin für mich sonderbarste Reise. Wir machten uns auf den Weg in die Winkelgasse, um für mich ein paar Sachen zu besorgen, die ich für die Schule brauchen würde. Mensch, war ich aufgeregt. Alles war so neu - und vor allem so anders, als ich es gewohnt war. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und spätestens von diesem Abend an konnte ich es kaum noch erwarten, endlich auf Gleis 9 ¾ in den Hogwarts-Express zu steigen. Aber noch musste ich noch einige Zeit mit meinen alten Freunden verbringen. Und was das Schlimmste war, ich durfte von all diesen tollen Erlebnissen nichts erzählen, schließlich waren es alles Muggel. Meinem Erzfeind Martin hätte ich am liebsten eine von Bertie-Botts-Bohnen gegeben, Geschmacksrichtung Käsefüße oder so. Aber selbst das musste ich mir verkneifen, was natürlich nicht leicht war. Und dann mussten wir uns ja auch noch irgendeine Erklärung dafür ausdenken, dass ich plötzlich nicht mehr hier zur Schule gehen würde. Um möglichst nah an der Wahrheit zu bleiben, erzählten wir allen, dass ich die einmalige Chance bekommen hätte, auf ein Eliteinternat in England zu gehen. Zum Glück war ich wirklich gut in der Schule, denn sonst hätte uns diese Geschichte wohl niemand geglaubt.

Und endlich war der lang ersehnte und mit Spannung erwartete Tag da. Es war schon ein komisches Gefühl, als wir zum Gleis 9 ¾ gingen, meine Mutter und ich, immer darauf achtend, nicht aufzufallen. Wir waren schon ziemlich spät dran, und der Bahnsteig glich einem Ameisenhaufen. Zwischen diesen ganzen Leuten, für die das hier so normal schien, kam ich mir doch irgendwie verloren vor. Schnell verabschiedete ich mich von meiner Mutter, sie sollte mir bloß nichts anmerken, und setzte mich schüchtern in ein halbwegs leeres Abteil. Vorsichtig begutachtete ich die anderen Schüler, aber niemand schien mich zu beachten. Wenn man genau beobachtete, konnte man erkennen, welche Schüler schon länger dabei waren und welche Erstklässler waren. Die älteren Schüler unterhielten sich über ihre Ferien und was in diesem Schuljahr für sie neu sein würde, während die neuen Schüler meist sehr unruhig und aufgeregt waren, was da wohl auf sie zukommen würde. Die meisten hatten zwar schon einiges von Eltern oder Geschwistern über unsere zukünftige Schule gehört, wie ich ja auch, aber aufgeregt waren sie trotzdem. Und dabei hatte ich gar nicht gemerkt, dass der Zug schon längst King's Cross verlassen hatte. Plötzlich sagte eine Stimme neben mir: "Mensch, du sitzt hier ja so ganz alleine, bist wohl Erstklässler, was? Spiel doch eine Partie 'Snape explodiert' mit uns." Was wollten die mit mir spielen? Sollte hier im Zug etwas in die Luft fliegen? War das nicht zu gefährlich? Und wer oder was ist eigentlich Snape? Noch bevor ich mir überlegt hatte, ob ich fragen, einfach mitspielen oder so tun sollte, als hätte ich keine Lust, lachte einer auf: "Ha, die weiß nicht was das ist!" Na, das fing ja gut an, da machte ich mich gleich zum Deppen! Aber die anderen fanden diese Bemerkung zum Glück überhaupt nicht lustig und erklärten mir das Spiel gerne. Sie meinten, dass sie ja schließlich auch mal Erstklässler gewesen seien. Und dass sie damals auch ganz froh waren, jemanden zu haben, zu dem sie mit ihren Fragen kommen konnten. Irgendwie haben wir kaum gespielt, denn ich hatte so wahnsinnig viele Fragen, und die anderen hatten mir auch eine ganze Menge zu erzählen. Dadurch verging die Zeit wie im Flug. Es kam mir so vor, als seien wir eben erst losgefahren, da hielt der Zug auch schon wieder an. Schnell zog ich mich um, und schon ging es los. Eine Stimme rief: "Erstklässler, hier her!" Und irgendwie kam mir alles vor wie ein Traum. Im großem Saal kam ich dann aus dem Staunen kaum noch heraus. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie die anderen Schüler vor uns hier sein konnten, aber sie waren es ja, das konnte ich mit eigenen Augen sehen. Und auch die Lehrer saßen an einem großen Tisch im geschmückten Saal. Irgendwo an den Tischen entdeckte ich auch einige der Schüler, mit denen ich mich im Zug so gut unterhalten hatte. Alle schienen nur auf uns und ganz besonders auf mich zu starren, aber so kommt es wahrscheinlich jedem neuen Schüler vor. Als dann der sprechende Hut hereinkam, konnte ich mich vor Aufregung kaum noch halten. Ich spürte, wie mir das Blut in die Ohren strömte, und hörte die Stimmen wie von ganz weit her. Wenn ich jetzt in Ohnmacht fallen würde! Dann würde ich mich ja gleich zum Gespött der Schule machen. Konzentriere dich, dachte ich nur, bloß nichts falsch machen. Das haben doch schon ganz andere geschafft! Einer nach dem anderen wurde aufgerufen. Aber das kannte ich ja schon. Mein Nachname steht halt recht weit hinten im Alphabet. Schließlich wurde auch ich aufgerufen, man hatte ich also nicht vergessen, das war ja schon mal etwas. Aber was würde jetzt passieren? Ich wusste, dass der sprechende Hut die Schüler den Häusern zuweist, aber ich hatte keine Vorstellung davon, wie das passieren würde. Was wäre, wenn er mich keinem Haus zuordnen würde? Vielleicht war es ja doch nur ein Versehen, dass ich den Brief erhalten hatte. Meine Mutter wäre sicher sehr enttäuscht, sie hatte sich so für mich gefreut. Immer wieder hatte sie betont, dass es etwas ganz besonderes sei, Schüler in Hogwarts zu sein. Die ganze Prozedur dauerte gar nicht so lange, aber mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Die anderen Schüler vor mir waren immer mit tosendem Applaus von den Mitschülern ihres neuen Hauses begrüßt worden. Aber vielleicht kannten sie die Neuen ja schon vorher und freuten sich deshalb so in einem Haus zu sein. Mich kannte ja niemand so richtig. Was würde passieren, wenn bei mir niemand klatscht? In welches der vier Häuser wollte ich denn eigentlich? Darüber hatte ich mir noch gar nicht so richtig Gedanken gemacht. Doch, halt! Eines wusste ich genau, ein Slytherin wollte ich ganz bestimmt nicht werden. Von denen hatte ich irgendwie nur Schlechtes gehört. Woran das wohl lag? Wie man sich denken kann, war der aus dem Zug, der so komisch gelacht hat, auch ein Slytherin. Und der war mir gleich unsympathisch. Aber sonst war es mir ziemlich egal. Der sprechende Hut, unter dem ich immer noch steckte, sprach die ganze Zeit, aber ich bekam gar nicht so recht mit, was er sagte. Irgendwie schien er darüber nachzudenken, in welches Haus ich sollte. Ob die anderen das hören konnten? Ach nein, das war wohl sehr unwahrscheinlich, denn bei den anderen hatte ich ja auch nichts gehört, außer dem Namen des Hauses natürlich. Langsam schien es mir doch ein wenig zu lange zu dauern, aber da nannte der Hut auch schon den Namen meines zukünftigen Hauses in Hogwarts: Gryffindor. Na, das war ja schon mal nicht schlecht. Und zu meiner großen Erleichterung bekam auch ich einen großen Applaus. Und dabei hatte ich doch gar nichts Weltbewegendes geleistet. Aber wahrscheinlich erinnert man sich in solchen Momenten als älterer Schüler an seinen eigenen ersten Tag hier und wie froh man war, so herzlich empfangen worden zu sein. Im Anschluss an die Feier wurden wir dann zu unseren Zimmern gebracht. Ich war schon ziemlich geschafft, aber das Passwort für Gryffindor konnte ich mir gerade noch merken. Die Koffer waren schon auf unseren Zimmern, aber mittlerweile wunderte mich hier wirklich gar nichts mehr. An diesem Abend fiel ich völlig erschöpft ins Bett. Ich hatte so viel Neues zu verarbeiten! Und manchmal kommt es mir immer noch vor wie ein Traum...

 

Krümel, Gryffindor

 

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