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Der Kampf Grün leuchtend stand das Zeichen der Todesser am Firmament und beleuchtete die Koppel unheilvoll. Eine dürre Gestalt mit langen, spinnenartigen Fingern und rotleuchtenden Augenschlitzen war unmittelbar vor ihnen zu erkennen und die drei Hogwarts-Schüler erschauderten. Es war unzweifelhaft Lord Voldemort. Neben ihm ringelte sich eine große Würgeschlange, die nicht Nagini war, wie Harry erkannte. Diese Schlange war etwas kleiner als Nagini, aber dennoch ein beeindruckend großes Geschöpf. Harry und Ron hatten den Tarnumhang fallen gelassen, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, doch Hermine gelang es vor Schreck nicht, sich wieder in menschliche Gestalt zu verwandeln. Lord Voldemort, der das wahrnahm, jagte genüsslich die rötlich-grau gemusterte Schlange in Parsel auf Hermine, was allerdings nur Harry verstehen konnte. Das Kaninchen verharrte vor der Schlange - im Kopf Widerstand, doch im Bauch war nur Angst - unfähig jeder Bewegung. Doch Harry sah sich die riesige Schlange genauer an und wusste dann, was er auf Parsel sagen musste. „So kommst Du nicht nach Brasilien“, flüsterte er der Boa constrictor zu. Die Schlange schien zu verharren, dann zu nicken. Sie schlängelte sich in die Dunkelheit davon, ohne Hermine etwas getan zu haben. Die Schlitze von Lord Voldemorts flacher schlangenähnlicher Nase verengten sich noch mehr. Endlich konnte Hermine ihre menschliche Gestalt annehmen und sie und Ron stellten sich etwas entfernt von Harry auf, um nicht zu dritt ein und dasselbe Ziel abzugeben. „Nungut, dann eben so“, zischte Lord Voldemort giftig. Er warf seinen Zauberstab in die Höhe, der sich dort in einen fürchterlichen Drachen mit zwei Hörnern verwandelte, während Lord Voldemort Ron und Hermine, die zu dicht beieinander standen, zeitgleich mit seinem Blick festnagelte. Der ungeheure Drache spie blaugrüne Flammen an die Stelle, wo Harry gerade noch gestanden hatte. Doch Harry war zur Seite gesprungen und hatte sich einen langen Zweig vom Boden gesammelt. Sein Herz wurde frei und mit Hilfe des Flackernden Funkenflugs schwang er sich in die Lüfte und flitzte um den Drachen. Auf Höhe der Baumwipfel verharrte Harry am Schwanzansatz des Drachen. Er hatte bislang nur weibliche Drachen gesehen, wurde ihm mit einem Blick auf die feiste Hüfte neben sich bewusst, denn dieser hier war eindeutig ein Männchen. Der Drache wandte seinen Kopf, doch die neuerliche Stichflamme verbrannte nur seine Schuppen und weiteres, denn Harry war schon längst wieder weg. Der Drache brüllte schmerzverzerrt auf, in einer Lautstärke, die die ganze Ilmenau-Niederung erfüllte. Harry umkreiste den verletzten Drachen in atemberaubender Geschwindigkeit, so dass das Ungeheuer aus Lord Voldemorts Zauberstab kein Ziel finden konnte. Wieder und wieder lockte er den Drachen in eine Falle seiner eigenen Stichflammen. Da erschien auf der Koppel plötzlich Frank Brockhoff, beziehungsweise ein Teil von ihm. Der Squib war bei seinem ersten Versuch zu apparieren zersplintert - und nur sein Kopf, Hals und seine rechte Schulter samt Arm und Zauberstab waren angekommen. Irgendwie schaffte es Frank Brockhoff dennoch, mit einem Zauberspruch den arg gebeutelten Drachen zurückzuverwandeln. Doch der Zauberstab fiel zurück in Lord Voldemorts Hand und dieser löste den fesselnden Blick von Ron und Hermine. „Alterius non sit qui suus esse potest“, zitierte Frank Brockhoff, der sein Ende kommen sah, den berühmten Paracelsus. „Wer sein eigner Herr sein kann, soll keinem andern hangen an.“ Der Anführer der Todesser wirkte von diesem Ausspruch des Journalisten angegriffen und verletzt, aber auch wütend erzürnt. Lord Voldemort stieß ein krächzendes „Avada Kedavra!“ aus und der apparierte Teil von Frank Brockhoff erstarb in immer kleiner werdende Stücke zerfallend. Aber Ron und Hermine lähmten Lord Voldemort mit einem gemeinsamen „Stupor!“, denn er hatte sie zu lange unbeobachtet gelassen. „Keine unverzeihlichen Flüche!“, rief Harry, der wieder gelandet war, und nachdem sie einen weiteren Lähmzauber auf Lord Voldemort abgegeben hatten, flohen sie so schnell wie sie konnten. [ Zurück ] - [ Zur Startseite ] - [ Weiterlesen ] |
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