Halloweenbräuche
In der heutigen Unterrichtsstunde werde ich euch einige der typischen Halloweenbräuche der Muggel vorstellen und erzählen, was die Kinder und nebenbei bemerkt auch die Erwachsenen an diesem Festtag so
alles unternehmen. Bisher wurde Halloween vor allem in den USA und Irland gefeiert, zu meiner großen Freude gewinnt es aber schön langsam auch in Mitteleuropa immer mehr an Bedeutung.
Das Schnitzen von lustigen oder grusligen
Kürbislaternen, den sogenannten Jack-O´-Laterns, ist einer der wichtigsten Bräuche zu Halloween. Diese Laternen werden mit einer brennenden Kerze im Inneren vor
die Haustüre gestellt, und ihr leuchtendes Gesicht weist in der Dunkeheit den Weg zu anderen Freunden dieses Spukfestes. Überall dort, wo ihr eine Jack-O´-Latern seht, seid ihr bei eurer „Trick or Treat“-Tour
auf der Suche nach Süßigkeiten willkommen, aber darauf werde ich noch später zu sprechen kommen.
Mittlerweile wird auch bei uns in den Geschäften und auf Märkten eine große Auswahl an Kürbissen angeboten. Wenn ihr die Gelegenheit habt, solltet ihr
euch unbedingt einen runden, orangen Kürbis besorgen, der etwa die Größe eines Basketballs haben sollte. Natürlich gibt es auch viel größere Kürbisse,
diese sind aber sehr schwer und daher nicht sehr praktisch zum Schnitzen der Laterne.
Der erste Schritt bei der Herstellung einer Kürbislaterne ist das Abschneiden des Deckels. Dafür benötigt ihr ein großes, scharfes Messer, also seid bitte sehr vorsichtig! Am besten wäre es, wenn euch
dabei eure Eltern oder ältere Geschwistern helfen könnten. In der Abbildung könnt ihr erkennen, wo ihr zu schneiden beginnen
müsst, damit ihr genug Platz zum Schnitzen des Gesichtes habt. Vergesst nicht auf die kleine Kerbe, durch die bei der fertigen
Laterne die Hitze der Kerze entweichen soll. Schließlich soll euer Jack-O´-Latern ja nicht gekocht werden. Nun könnt ihr mit einem Löffel den weichen Kern herausholen. Dabei solltet ihr euch Zeit lassen und den Kürbis möglichst vollständig aushöhlen, damit die fertige
Laterne nicht zu verfaulen beginnt.
Zum Schnitzen des Gesichtes nehmt ihr am besten ein kleines, scharfes Messer. Dabei müsst ihr wieder besonders vorsichtig sein! Wie euer
Gesicht aussehen soll, bleibt eurer eigenen Fantasie überlassen. Typisch sind dreieckige Augen, eine ebenfalls dreieckige Nase und ein weit aufgerissener Mund mit einem einzelnen Zahn. Wahre Schnitzmeister
können aber viel mehr: Sie schaffen fröhliche Gesellen, die zum Näherkommen auffordern, oder drohende Fratzen, denen niemand im Dunkeln begegnen möchte. Dazu muss man allerdings auch lange üben. Auf
jeden Fall solltet ihr ausreichend große Öffnungen ausschneiden, damit nachher das Kerzenlicht gut herausleuchten kann.
Noch ein wichtiger Hinweis: Stellt eure Laterne immer weit weg von brennbaren Gegenständen auf, am besten im Freien auf
einer Stiege, und lasst ihn niemals unbeaufsichtigt, wenn ihr die Kerze angezündet habt.
Leider hat nicht jeder die Gelegenheit, eine eigene Jack-O´-Latern zu basteln. Es gibt aber eine
lustige Alternative, die sogenannten Apfelschrumpfköpfe, für die ihr nur große Äpfel, ein wenig Zitronensaft mit Salz sowie ein paar Nelken, Reiskörner und Kronenkorken benötigt.
Die Äpfel werden geschält und mit einer Mischung aus Zitronensaft und Salz eingerieben. Anschließend könnt ihr mit einem kleinen, scharfen Messer (Passt dabei wieder gut auf eure Finger auf!) Augen, Nase, Mund und Ohren herausschnitzen. Zwei
Nelken dienen als Augen, und die Reiskörner stellen die Zähne dar. Anschließend stellt ihr den Apfel auf einen Kronenkorken und lasst ihn etwa zwei Wochen lang an einem warmen Ort stehen, wo der Apfel zu schrumpfen
beginnt und schließlich hart wird. Sieht der fertige Apfelschrumpfkopf nicht gruselig aus?
Die Krönung jedes Halloweens ist es, mit Freunden verkleidet von Haus zu Haus zu ziehen und jeden, der die Türe öffnet, mit den Worten „Süßes oder Saures?“
(„Trick or Treat“) um Süßigkeiten zu bitten. Vergesst bitte nicht, dass ihr nur dort wirklich willkommen seid, wo vor der Tür eine Kürbislaterne steht. Traditionelle Verkleidungen sind Hexen, Gespenster, Kobolde
oder Teufel, man sieht aber auch Vampire, Piraten, Räuber und allerlei andere finstere Gestalten. Zur Not ist auch ein altes Leintuch, in das ihr zwei Gucklöcher
geschnitten habt und das ihr euch über den Kopf zieht, völlig ausreichend.
Nach diesen Umzügen durch die Nachbarschaft werden in den USA und Irland ausgelassene, nächtelange Partys gefeiert. Zu diesem speziellen Anlaß gibt es
natürlich viele lustige Spiele, und auch der Magen wird mit „schauderlichen“ Substanzen verwöhnt. In meiner nächsten
Unterrichtsstunde werde ich euch daher noch ein paar Anregungen und Tipps geben, damit ihr eure eigene Halloweenparty organisieren könnt.
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